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Re: [ARSCLIST] Barber of Bagdad question
David Lennick wrote:
Peter Cornelius: The Barber of Bagdad (Angel/Eng. Columbia, 1956)
concludes with an overture that is listed on the jacket as "Overture in
D Major" and credited to Cornelius, but on the label it's listed as "The
Mottl Overture". So which is it?
In violation of copyright, here is the text on the last page of the
booklet in the German edition. The last sentences explain.
Peter Cornelius, der als Schauspielerkind 1824 in Mainz geboren wurde
und 1874 an Zuckerkrankheit in seiner Geburtsstadt starb, schrieb seine
einzige komische Oper, sein Meisterwerk, zwischen 1856 und dem Frühjahr
1858. Er lebte damals als Sekretär und Mitarbeiter Franz Liszts in
Weimar — ein Mann von weitgespannter Kultur, der ein scharfsichtig
ironisches, doch nie böswilliges Auge für menschliche Schwächen und für
Absurditäten hatte. So erkannte er, daß die heitere Geschichte des
"Barbiers von Bagdad" aus "Tausend und eine Nacht" für ihn und er für
sie wie geschaffen waren.
Bei der Uraufführung, die kein Geringerer als Franz Liszt leitete, fiel
das Werk am 15. Dezember 1858 in Weimar einem organisierten Skandal zum
Opfer, dessen Grund Liszts Unbeliebtheit in gewissen Weimarer Kreisen
war. Zu Lebzeiten des Komponisten wurde die Oper nicht wieder
aufgeführt. — Im Jahre 1874 regte Liszt an, eine neue Ouvertüre zu
schreiben. Cornelius vollendete sie nicht mehr ganz; Felix Mottl
besorgte die endgültige Instrumentation. Heute steht unbestritten fest,
daß Cornelius' ursprüngliche Schöpfung feiner und kostbarer war. Er
hatte der Oper eine Ouvertüre vorangestellt, deren edler Stil den
Ouvertüren Mozarts gleicht — ein delikates Stück voller Heiterkeit,
sublimer Poesie und ganz ohne programmatische Themenbezüge. Die
Originalouvertüre h-moil bildet den Auftakt der vorliegenden Aufnahme,
die nachkomponierte in D-dur macht den Beschluß.
Mike
--
mrichter@xxxxxxx
http://www.mrichter.com/